Posts

Posts mit dem Label "Bennett Alan" werden angezeigt.

"Alles über Sally" oder warum die Ehe kein Ponyhof ist

Bild
Der Ausgangspunkt der Geschichte um das Ehepaar Sally und Alfred ist ein Einbruch. Beide sind gerade zum Wanderurlaub in England, da bricht jemand in ihr Wiener Haus ein. Während Sally sich beherzt den entstandenen Problemen stellt (Aufräumen, Wände streichen, Verluste bei der Polizei melden), entdeckt Alfred die Ängstlichkeit. Sicher fühlt er sich nicht mehr. Im Laufe der Geschichte stellt man fest, dass er gut daran tut. Denn Sally ist ein echtes Lebeweib. Was Alfred nicht mehr an Tatendrang in der Beziehung aufbringen kann, lebt sie anderswo aus. Sie beginnt eine Affäre mit dem Mann der gemeinsamen Freundin. Das tut ihr gut, sie fühlt sich lebendig. Alfred hütet in der Zwischenzeit das Haus und pflegt seinen Thrombose-Stützstrumpf. Am Ende kommt Sally dennoch zu ihrem wartenden Ehemann zurück. Soviel sei verraten. Warum und wieso muss man selbst erlesen. Am Anfang fühlt man sich an Alan Bennets "Cosi fan tutte" erinnert. Da ist es nach 30 Jahren Ehe und einem Einbru...

Alan Bennett "Cosí fan tutte"

Bild
Köstlich, köstlich, köstlich.  "Cosi fan tutte" beschert einem ein gutes Stündchen britischen Humor. Es ist nur ein kleines Bändchen und schnell ausgelesen. Zwischen den Buchdeckeln erwacht die amüsante Geschichte eine biederen, englischen Ehepaars zum Leben, dem sein gesamtes Hab und Gut aus 32 Ehejahren abhanden kommt (sogar das Haarfärbemittel mit dem sich der Gatte heimlich den Bart färbt und die ollen Pornos, die hinter einem dicken Wälzer versteckt waren). Während er vom Geld der Versicherung versucht, die alte Ordnung wieder herzustellen, angereichert nur durch eine neue Musikanlage, nutzt sie die Gelegenheit und entrümpelt ihr Leben. Natürlich ganz britisch! Das ist so entlarvend und witzig.  Wie sieht es eigentlich in meinem Leben aus? Ich mach mich mal auf die Suche...

Alan Bennett "Die souveräne Leserin"

Bild
  Nicht die erste Buchempfehlung von Denis Scheck, die ich aufgegriffen habe (allen, die gern Bücher lesen, sei sein Podcast "Druckfrisch" empfohlen). Er behauptet, wenn er ein Buch zum Lesen empfiehlt, zu wissen was er tut. Recht hat der Mann, bislang bin ich noch nicht reingefallen. "Die souveräne Leserin" ist ein entzückendes Buch, sehr britisch, voller Humor und mit vielen Empfehlungen für neue Bücher. Auf dem Cover schaut uns eine verschmitzte Queen an und so ist auch die kleine Geschichte. Sie wird uns geradezu sympathisch, die alte Dame. Am Liebsten will man sich mit ihr in die Bibliothek zurückziehen und über Bücher schwatzen. Für Bücherwürmer!