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Wörter sind die Quelle aller Missverständnisse: "Der kleine Prinz"

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In der Vorweihnachtszeit werden ja gern bekannte Stücke aufgeführt.  Solche die einem so richtig zu Herzen gehen. Bei denen es einem innerlich warm wird. Nicht immer fehlt bei dieser Art Aufführung eine gewisse unfreiwillige Komik, vor allem wenn sich die örtlichen, angehenden Mimen so richtig ins Zeug legen. Von eben so einer Aufführung von "Der kleine Prinz" berichteten neulich Freunde beim Glühwein. Das kann einem Literatur so richtig vergrausen. Viel zu schade, dachte ich und habe das Büchlein noch mal zur Hand genommen. Sicher kennt jeder die Geschichte um den kleinen Prinzen, der vom Asteroiden B612 auf die Erde fällt, weil er sich mit seiner "Blume" gestritten hat. Er versucht im Folgenden seinen Horizont zu erweitern, trifft dabei Könige, Eitle, Säufer und Laternenwächter. Vor allem stößt er auf den abgestürzten Piloten, der nur 8 Tage Zeit hat, sein Flugzeug mitten in der Wüste wieder auf Vordermann zu bringen, sonst muss er verdursten. Meine persönliche ...

James Salter " Ein Spiel und ein Zeitvertreib"

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33 Jahre lang hatte er kein Buch veröffentlicht. Im Herbst 2013 erschien dann sein Roman "Alles was ist". Der Verlag behauptet zwar, dieser sei lange erwartet worden. Die Wahrheit ist aber wohl: James Salter stand immer im Schatten anderer erfolgreicher amerikanischer Autoren, wie Philipp Roth oder John Irving. Er hatte auch nicht den gleichen Erfolg bei den Lesern. Gleichwohl galt er gerade den oben genannten Schriftstellern als ein Meister des Wortes. In Deutschland ist er sogar erst 1998 erstmalig entdeckt worden. "Ein Spiel und ein Zeitvertreib" liegt sicher wegen des großen Herbsterfolges seines Alterswerkes (Er zählt inzwischen 88 Jahre.) auf dem Büchertisch. Zu wünschen ist dem Roman eine große Leserschaft. Worum geht es? Nun, zum einen liest man die Geschichte des Erzählers, der Mitte der 1960er Jahre in Frankreich weilt. Er ist Fotograf und reist durch das Land. Dabei fotografiert er die französische Lebensart, in die er sich, wie Salter selbst, ein ...

Nachgeholter Anfang meiner Blogerei: Entenbrust mit Fenchel und Orangen

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Für meinen Blog gab es nicht den einen Tag, an dem ich mir überlegt habe: so jetzt mache ich auch bei diesem Internettagbuch mit. Es gab unterschiedliche Ideen, die in meinem Kopf herumschwirrten. Eine davon war das Internetprojekt von Julie Powell. Die veröffentlichte ihre täglichen Kochexperimente im Netz. Sie kochte alle 524 Rezepte aus Julia Childs Buch "Mastering the Art of French Cooking" nach und wie das so mehr oder weniger gut funktionierte. Man kann sich das in dem Film "Julie & Julia" ansehen, wenn man mag. Außerdem lieh mir Moni Donsbach ihre wunderbaren französichen Kochbücher aus. davon vielleicht später noch mehr. Hier aber erst einmal das erste Foto und Rezept für meinen Lebens.Art.Blog, das ich dann aber doch gar nicht veröffentlicht habe. Gerade aus Frankreich zurück, will ich es nun gern nachreichen.  Zutaten für 4 Personen: 1 Entenbrust 1 große Fenchelknolle 1 Orange schwarze Oliven Salz, Pfeffer, frischen Thymian, Olivenöl T...

Sous les Canniers

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Ein Ort an dem alle guten Dinge zusammenkommen, ist das Chambre d´Hôtes „Sous les Canniers“. Hier gibt es kein schlechtes Wetter, die Luft duftet mal blumig, mal würzig. Die Zikaden geben den Ton an. Hier kann man wandern, sich in die Sonne legen oder im Schatten treiben lassen. In der Nähe von Avignon, unweit von L´Isle-sur-la-Sorgue gibt es dieses Kleinod, in dem sich jeder Urlaub paradisisch anfühlt. Charly und Moni Donsbach haben viel Arbeit, Schweiß, Kraft und natürlich auch Geld investiert. Entstanden ist ein glücklicher Ort. Das Grundstück liegt an einem Hang, so wie auch das Haus. Mit 4 Appartments ist die Gästeschar überschaubar, man wird nie um seine Ruhe gebracht. Das gibt es so natürlich häufig in Südfrankreich. Besonders ist   „Sous les Canniers“ durch den fabelhaften Stil der Donsbachs geworden. Wahrscheinlich ist kein Trödelmarkt der Region vor ihnen sicher. Immer wieder bringen sie schöne, alte, nützliche und nutzlose Dinge von ihren Besuchen mit. Es ist...

Muriel Barberry "Die Eleganz des Igels"

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Vorsicht! Dieses Buch sollten nur Party-Bluffer und altkluge Besserwisser lesen. Eine niedliche wenn auch etwas abgelutschte Geschichte (die Freundschaft zwischen der 54jährigen Renèe und der kleine Paloma und die aufkeimende Liebe zum Pensionär Kakuro Ozu) dient nur als Rahmen für die philosophischen Ergüsse der Autorin, die doch tatsächlich auch noch Philosophie studiert hat und seit einiger Zeit (oh Wunder!) in Kyoto lebt. Unerträglich! Allerdings für Schlaubi-Partys sind Sätze wie dieser sicher genau das Richtige: "Die ganze Phänomenologie fußt auf dieser Gewissheit: Unser reflexives Bewußtsein, Zeichen unserer ontologischen Würde, ist die einzige Entität in uns, die es wert ist, dass man sie erforscht, weil sie uns vor dem biologischen Determinismus rettet." Das ist nicht ironisch gemeint!!!