Stefan macht da weiter, wo Paula aufhört

Neulich habe ich über die vergebliche "Sinnsuche" von Paula Lambert geschrieben. Leider hat sie keinen passenden Partner fürs Leben gefunden. Bei Stefan Schwarz ist das anders. Er hat beinahe zwei Freundinnen gehabt, konnte tatsächlich noch die eine und dann die andere Frau für sich begeistern, um mit ihr eine Familie zu gründen, wie er selber in seiner Kolumne im "Magazin" informiert hat. Tja und genau mit der Gründung seiner Familie fängt für uns Leser der Spaß an. Ob in seiner Textsammlung "Mann in Not" oder in "War das jetzt schon Sex", immer wieder trifft der Leipziger ins Schwarze. Zum Beispiel, wie er zu Vorsicht mahnt, wenn Mann "einen gewissen Strukturwandel im geheirateten Oberschenkel" feststellt. Nein, liebe Leute, das ist nicht der richtige Moment, in dem der Heimtrainer statt der neuen Waschmaschine ins Spiel gebracht werden sollte. Jeder weiß natürlich längst, es gibt KEINEN passenden Moment auf den Verfall am Oberbein einer Frau hinzuweisen. Passiert trotzdem immer wieder und ist zu komisch. Niedlich auch, wie er seine Tochter liebevoll mit "Trollprinzessin" betitelt oder den Nachmittag mit der Familie Dinkelkeks beschreibt. Wir wissen genau, wie sich das anfühlt.
In seinen Texten befasst er sich mit wirklich lebenspraktischen Fragen: braucht ein Mann mit zwei Kindern wirklich noch Qualitätssperma? Muss man der Liebsten beim Vorlesen des Einkaufszettels an den Lippen kleben? Kann man in Würde verglatzen? Stefan Schwarz schreibt über sein Leben... über unser Leben. Und das ist zuweilen eben sehr komisch.

Fazit: Wenn man gerade ein wenig wütend über den Liebsten/die Liebste ist, einfach eines von diesen Büchern in die Hand nehmen. Wir machen alle mal Unsinn oder stellen uns doof an. 10 Minuten später könnten wir eigentlich schon darüber herzhaft lachen. Wie Stefan Schwarz beweist. Vergleiche mit Harald Martenstein und Axel Hacke kommen bei ihm ganz von allein.


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