Karen Duve "Regenroman"

Karen Duve habe ich durch ihr Märchenbuch "Die entführte Prinzessin" kennengelernt. Davon sei das Hörbuch gelesen von Gerd Wameling (großartig) allen großen und kleinen Kindsköpfen, die Lust auf Drachen, Liebe und ander Ungeheuer haben dringend empfohlen, ich habe so gelacht.

Jedenfalls dachte ich mir, so ein richtiges Buch von der Autorin zu lesen, kann nicht schaden. "Taxi" gab es im Laden gerade nicht, also den Regenroman gekauft. Ein Hinweis auf der Rückseite, dass Männer bislang noch selten so vollständig und mit solcher Lust zur Schnecke gemacht und zur Strecke gebracht worden seine, reizte meine Kaufentscheidung zusätzlich an.

Das Zitat stimmt. Karen Duve läßt an den Männern kein gutes Haar, es gibt nur ganz widerliche Typen, einer schlimmer als der andere und man freut sich an den literarischen Hinrichtungen. Sie spart aber auf der anderen Seite auch nicht mit Hieben gegen Frauen, nicht gegen die die Opfer von männlichen Gewaltakten waren und sind oder gegen die, die sich emanzipiert haben.
Es regnet über alle 315 Seiten. Kein kleiner Sommerregen, sondern dauerhafter Regen, der die Stimmung trübt und nach und nach das Schlechte und Faule im Menschen nach außen befördert. Ein wirklich guter, brutaler Roman, der nichts für depressive Stimmungen ist.
Er gehört für mich unbedingt zu den F-Klasse-Büchern.

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